Influenza-A-Viren

  • Wildlebende Vögel, insbesondere Wasservögel, gelten als natürliches Reservoir für Influenza-A-Viren.
  • Hochpathogene Vogelgrippeviren verursachen bei Hühnern und Puten die klassische Geflügelpest, die mit 100% Mortalität einhergeht.
  • Vogelgrippeviren besitzen ein zoonotisches Potential und können in seltenen Fällen beim Menschen zu schweren Erkrankungen mit tödlichem Ausgang führen.
  • Schweine können als Wirt für porzine, aviäre und humane Influenzaviren dienen. In Schweinen können durch Adaption und Austausch von Gensegmenten neue Influenza-A-Viren mit pandemischen Potential entstehen.

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Forschungsprojekt: Impfung von Zoovögeln gegen hochpathogene aviäre Influenzaviren (H5N1) mit Hilfe eines viralen Vektors, der nicht vermehrungsfähig ist

 

 

In den letzten beiden Jahren (2021-2022) war Europa mit mehreren Tausend Ausbrüchen in Nutzgeflügelbetrieben von der bislang größten Epidemie durch hochpathogene aviäre Influenzaviren betroffen. Ausser Nutzgeflügel fielen auch viele Wildvogelarten dem Virus zum Opfer, was dazu führte, dass einige Populationen in ihrem Bestand regional bedroht sind. In der Schweiz verzeichnete der Tierpark Bern 2022 einen H5N1-Ausbruch im Pelikangehege an der Aare.

In Zoos gehaltene Wildvögel schützen  

Da die Vogelgrippe ein anhaltendes Problem darstellt, und viele der in Zoos gehaltenen Wildvogelarten nicht unter engen Quarantänebedingungen artgerecht gehalten werden können, sollen diese Tiere durch eine Impfung geschützt werden. Das IVI hatte daher vor kurzem ein Gesuch auf Genehmigung zur Verwendung eines am IVI entwickelten Impfstoffs gegen die Vogelgrippe bei diversen Wildvogelarten gestellt, die in Freigehegen und Volieren gehalten werden und Kontakt mit möglicherweise H5N1-infizierten Wildvögeln haben. Dieses Projekt wurde im April 2023 vom BAFU bewilligt, so dass der Impfversuch im Spätsommer 2023 im Tierpark Bern und im Zoo Basel starten kann.

Ein gut angepasster Impfstoff

Der Vektorimpfstoff, der in diesem Freisetzungsversuch verwendet wird, beruht auf einem vermehrungsunfähigen Virus der vesikulären Stomatitis (VSV), bei dem ein essentielles Gen entfernt und durch ein Gen des H5N1-Vogelgrippevirus ersetzt wurde. Dieser Impfstoff wurde am IVI entwickelt und führte bei geimpften Hühnern zu einem vollständigen Schutz vor H5N1. Der Impfstoff erlaubt zudem eine einfache serologische Unterscheidung der geimpften von H5N1-infizierten Tieren. Da es sich bei dem Impfstoff um einen gentechnisch veränderten Organismus (GVO) handelt, musste das IVI beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) zunächst einen Antrag auf Freisetzung stellen.

Gesuch um Bewilligung eines Freisetzungsversuchs mit gentechnisch verändertem Impfstoff gegen aviäre Influenza

Bewilligungsbehörde: Bundesamt für Umwelt BAFU, 3003 Bern

B/CH/22/01 (B22001): Gesuch


Welches Virus steckt hinter der Grippe?

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Während alle Welt auf die SARS-CoV-2-Pandemie schaut, grassiert derzeit ein anderes Virus in Europa, das die Geflügelindustrie hart trifft. Hunderttausende von Tieren mussten diesen Winter bereits getötet werden, um der Geflügelpest Herr zu werden. Der Auslöser dieser Tierseuche ist ein Influenza-Virus. Andere Influenza-Viren infizieren Schweine, oder lösen die «Grippe» beim Menschen aus. Welcher Zusammenhang besteht zwischen diesen verschiedenen Influenza-Viren?
Interview mit Dr. Gert Zimmer, Virologe am Institut für Virologie und Immunologie (IVI) und der Uni-versität Bern. (PDF, 223 kB, 24.02.2022)

Aktuelles vom IVI zu Fällen in der Schweiz

 

Letzte Änderung 18.04.2023

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