Coronaviren verursachen respiratorische und enterale Virusinfektionen und Zoonosen
Coronaviren sind RNA-Viren, die bereits vor fast 100 Jahren beschrieben wurden. Sie sind genetisch sehr variabel und können sowohl zahlreiche Tierarten als auch den Menschen infizieren. Sie stellen daher eine grosse Gefahr dar, Zoonosen (vom Tier auf den Menschen und umgekehrt) zu verursachen.
Bekannt sind vor allem die hochpathogenen Coronaviren, die beim Menschen schwere klinische Symptome verursachen, wie das SARS-CoV (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus), MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) und SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2). Jedoch gibt es auch zahlreiche Coronaviren in der Veterinärmedizin. Diese infizieren verschiedene Tiere, darunter Schweine, Rinder, Katzen, Hunde, Nagetiere und Vögel. Tierische Coronaviren infizieren vor allem die Atemwege und den Darmtrakt, und können neben respiratorischen Symptomen auch zu klinischen Symptomen wie Durchfall, Peritonitis, Hepatitis und Enzephalomyelitis führen.
Coronaviren beim Tier sind zum Beispiel:
Hühner: Infektiöses Bronchitis-Virus (IBV)
Rinder: Bovines Coronavirus (BCoV)
Katzen: Felines Coronavirus (FCoV), Felines infektiöses Peritonitis-Virus (FIPV)
Schweine: Porzines Epidemisches Diarrhoe-Virus (PEDV), Transmissible Gastroenteritis-Virus (TGEV), Porzines Respiratorisches Coronavirus (PRCoV)
News
Globales Netzwerk zur Überwachung von Coronaviren
CoViNet – das CoronaVirus Network – ist ein internationales Forschungsnetzwerk für die weltweite frühzeitige Erkennung, Analyse und Überwachung von Coronaviren. Es wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiiert und ist bereits in 20 Ländern präsent. Neue Mitglieder sind seit heute auch das Zentrum für neuartige Viruserkrankungen der Universität Genf (UNIGE) mit dem Universitätsspitals Genf (HUG) sowie das Institut für Virologie und Immunologie (IVI), das mit der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern (UNIBE) zusammenarbeitet. Diese gemeinsame Ernennung ist das Ergebnis langjähriger Zusammenarbeit zwischen der WHO und diesen Einrichtungen. Die Mitglieder des CoViNet trafen sich am 26. und 27. März 2024 in Genf, um die strategischen Prioritäten festzulegen und ihre Arbeit zu koordinieren.Weitere Informationen in der folgenden Medienmitteilung:
Einblicke in unsere Arbeit
Neuer Impfstoff-Anwärter im Kampf gegen neue Varianten von SARS-CoV-2
Publikation in Nature Microbiology (Juli 2024) A safe, effective and adaptable live-attenuated SARS-CoV-2 vaccine to reduce disease and transmission using one-to-stop genome modifications«Dieser neue Impfstoff-Anwärter führt uns einen grossen Schritt weiter in unserem Kampf gegen neue Varianten von SARS-CoV-2. Vor allem das Sicherheitsprofil und die Immunantwort machen den potenziellen Impfstoff zu einem erfolgversprechenden Anwärter für die weitere klinische Bewertung», sagt eine der Erstautoren Tuba Barut Postdoktorandin am IVI und der Universität Bern.Die COVID19-Pandemie, die weltweit rund sieben Millionen Todesopfer gefordert hat, macht eine kontinuierliche Innovation in der Impfstoffentwicklung notwendig. Obwohl sich die bestehenden COVID-19-Impfstoffe bewährt haben, braucht es für die Bekämpfung von neuen Varianten und vor allem für die Eindämmung der Übertragung verbesserte und wirksamere Impfstoffe. Mit den bestehenden Impfstoffen funktioniert das leider nicht.Die gemeinsamen Anstrengungen des IVI und des Friedrich-Loeffler-Institut FLI in Deutschland haben zu einem Durchbruch geführt. Forschende haben mit der Unterstützung des Schweizer Start-ups Rocketvax AG einen neuen Lebendimpfstoff-Anwärter entwickelt:
An RNA replicon system to investigate promising inhibitors of feline coronavirus | Journal of Virology (asm.org)
An RNA replicon system to investigate promising inhibitors of feline coronavirus | Journal of Virology (asm.org)«Feline infectious peritonitis (FIP) is a fatal feline disease, caused by a feline coronavirus (FCoV). FIP is of great significance in the cat population, being a major cause of feline deaths in veterinary practices. As there are no approved treatment options available, there is an urgent need to identify antiviral drugs against FIPV. A baby hamster kidney 21 cell line expressing a serotype I Feline Coronavirus replicon RNA with a green fluorescent protein reporter gene was produced and used as an in vitro screening system to test different antiviral compounds. Multiple effective candidates were found and the successful implementation of this system for antiviral screening was demonstrated. It can be expected that this system will facilitate future screens for anti-FCoV compounds and provide a non-infectious system to study and evaluate drug resistance mutations that may emerge in the FCoV genome.»
Neu entdeckte Eigenschaften von Omikron tragen zu dessen Bekämpfung bei
Omikron weist einen Evolutionssprung im Vergleich zu den vorherigen Virus-Varianten auf: Es vermehrt sich mehr in der Nase und weniger in den Bronchien. Dies zeigt eine vom Institut für Virologie und Immunologie (IVI) und der Universität Bern in Zusammenarbeit mit dem deutschen Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) durchgeführte Studie. Die neuen Erkenntnisse tragen zu einem besseren Verständnis des Virus bei und ermöglichen Fortschritte bei der Entwicklung wirksamerer Impfstoffe.
RocketVax AG gibt neue Meilensteine in der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen der zweiten Generation bekannt
Weil das SARS-CoV-2-Virus bleiben und weiter mutieren wird, muss die Forschung und Entwicklung von wirkungsvollen Impfstoffen mit hoher Priorität weitergeführt werden. Die Forschungsgruppe von Prof. Volker Thiel am IVI und an der Universität Bern entwickelt Impfstoffe mit einem abgeschwächten SARS-CoV-2 Virus.Medienmitteilung RocketVax AG
Ein wichtiger Schritt in Richtung eines verbesserten COVID-19 Vektorimpfstoffes
Als Reaktion auf die SARS-CoV-2-Pandemie wurden zahlreiche Forschungsprojekte zur Entwicklung von Impfstoffen gegen diesen neuen Erreger initiiert. In einer aktuellen Veröffentlichung in der Nature-Portfolio-Zeitschrift npj Vaccines berichten Forschende des IVI und der Universität Bern über einen Vektorimpfstoff-Kandidaten gegen COVID-19, der auf dem Vesikulären Stomatitis-Virus (VSV) als Vektor basiert. Ihre Arbeit zeigt, dass die intramuskuläre Immunisierung von Mäusen mit COVID-19-Impfstoffen auf der Basis des VSV-Vektors nur dann eine starke Antikörperreaktion gegen das SARS-CoV-2 hervorruft, wenn der Vektor mit dem Glykoprotein G des VSV ergänzt wird.Medienmitteilung
Erkenntnisse über ein Coronavirus im Schwein helfen das SARS-Coronavirus-2 zu verstehen
Ein vom BLV unterstütztes Forschungsprojekt zu vorsorgenden Massnahmen gegen Ausbrüche von Coronaviren im Veterinärbereich lieferte wichtige Erkenntnisse über Viren, die vom Tier auf den Menschen überspringen. Dank diesen Erkenntnissen können neuauftretende zoonotische Viren, wie das SARS-Coronavirus-2, besser untersucht werden.
