Als Nationales Referenzlabor für Tollwut in Mensch und Tier, ist die Tollwutzentrale am Institut für Virologie und Immunologie (IVI) für die Diagnostik der Tollwut beim Mensch und Tier zuständig. Dies beinhaltet vor allem die serologische Überprüfung der Tollwutimpfung im human- und veterinärmedizinischen Bereich und die Überprüfung von Tollwut-Immunglobulinpräparate für die post-expositionelle Behandlung von Menschen. Durch Expertise unterstützt die Tollwutzentrale die Gesundheits- und Veterinärbehörden (Bund und Kantone) bei der Erkennung und Überwachung und bietet Beratung für Ärzte, Tierärzte, betroffene Personen aus der Bevölkerung und Behörden an. Dies beinhaltet zum Beispiel Fragen zu Expositionen von Menschen zu tollwutverdächtigen Tieren im In- und Ausland (prä- und post-expositionelle Prophylaxe) oder zu internationale Reisen mit Haustieren und Tierverkehr im Rahmen vom Pets Travel Scheme (PETS).
Tollwut in der Schweiz: ein täglicher Kampf

Die Tollwut ist für Mensch und Tier tödlich und fordert jedes Jahr geschätzt gegen 59'000 Todesopfer beim Menschen, mehrheitlich Kinder in Entwicklungsländern. Rund 99 Prozent der Fälle beim Menschen gehen auf Bisse von tollwütigen Hunden zurück. Die Schweiz hat mit gutem Erfolg grosse Anstrengungen unternommen, um diese Tierseuche zu bekämpfen, und gilt seit 1999 offiziell als tollwutfrei. Diesen Status aufrechtzuerhalten stellt eine tägliche Herausforderung dar.
Wie gross ist das Risiko für die Schweiz?
Jedes Tier, ob Hund, Katze oder Frettchen, das aus einem Risikoland ohne ausreichenden Immunschutz und unter Befolgung der Vorgaben des EU-PETS (European Pet Travel Scheme) in die Schweiz eingeführt wird, kann die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden. Tritt ein eingeschleppter Tollwutfall auf, fallen aufwändige Abklärungen an, wer (Menschen und Tier) Kontakt mit dem erkrankten Tier hatte. Exponierte Menschen müssen sich einer postexpositionellen Impfung unterziehen und Kontakttiere euthanasiert werden. Deshalb muss die Einfuhr von Hunden, Katzen und Frettchen immer streng kontrolliert werden.
Schnelles Handeln gefragt
Die Tollwut, eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, verläuft bei Mensch und Tier fast ausnahmslos tödlich. Die Inkubationszeit bis zum Auftreten erster Symptome kann von einer Woche bis zu mehreren Monaten (typischerweise ein bis drei Monate beim Menschen) dauern. Eine sichere Diagnose ist nur im Gehirn möglich, sodass auffällige Tiere euthanasiert werden müssen. Im Verdachtsfall muss rasch gehandelt werden, um potenziell exponierte Menschen vor dieser tödlichen Zoonose zu schützen.
Gut informiert reisen
Wer verreisen will, sollte sich vorher gut informieren: Die Online-Hilfe vom BLV bietet viele Informationen und Tipps, um problemlos mit seinem Haustier wieder in die Schweiz zurückzukehren zu können. Wenn Sie sich in einem Risikoland aufhalten, sollten Sie keine fremden Tiere berühren und Sie sollten auf gar keinen Fall ein Tier nach Hause bringen, es könnte bereits angesteckt sein und die Krankheit auf Sie übertragen.
Die Schweizerische Tollwutzentrale überwacht die Lage
Im Jahr 2022 wurden an der Schweizerischen Tollwutzentrale am Institut für Virologie und Immunologie (IVI) insgesamt 110 Proben im Zusammenhang mit der Überwachung der Tollwutfreiheit in der Schweiz, auf Tollwut negativ getestet. Die Schweizerische Tollwutzentrale ist zuständig für die Diagnostik der Tollwut bei Mensch und Tier wie auch für die serologische Überprüfung der Tollwutimpfung im human- und veterinärmedizinischen Bereich.
Weitere Informationen
Links
Jahresberichte Schweizerische Tollwutzentrale (IVI)
Factsheet: Das EU-PETS und Massnahmen bei Nichtbeachtung (IVI)
LA RAGE Ne la ramenez pas dans vos bagages ! (Service de la consommation et des affaires vétérinaires, GE.CH - auf französisch)
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