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Veröffentlicht am 27. August 2024

Afrikanische Schweinepest – komplexes Virus lässt viele Fragen offen

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine bedeutende Viruserkrankung, die sowohl Haus- als auch Wildschweine befällt. Das Virus der Afrikanischen Schweinepest wurde erstmals in Afrika nachgewiesen, hat sich von dort weltweit ausgebreitet und in der Schweinebranche zu grossen wirtschaftlichen Schäden geführt. In Afrika wird das Virus durch Lederzecken vor allem zwischen afrikanischen Wildschweinen wie Warzenschweinen, Buschschweinen oder Pinselohrschweinen übertragen die jedoch meistens nicht an der Infektion erkranken. Im Gegensatz hierzu kommt es bei Infektionen von Hausschweinen oder dem eurasischen Wildschwein mit dem ASP Virus zu einer schwerwiegenden Krankheit, oft mit hoher Sterblichkeit. Zwischen Haus- und eurasischen Wildschweinen wird das Virus hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen Tieren oder durch kontaminierte Produkte übertragen. Zurzeit gibt es weder einen registrierten Impfstoff noch Behandlungsmöglichkeiten. Die ASP ist nicht nur eine Bedrohung für die Schweinebranche, sondern auch für die Wildschweinbestände.

Bisher sind in der Schweiz noch keine Fälle von ASP aufgetreten. Das Risiko für einen ASP-Eintrag ist jedoch hoch, nicht zuletzt, weil die Krankheit seit ein paar Jahren in grossen Teilen Europas und in einigen unserer direkten Nachbarländer vorkommt. Das ASP-Virus ist für den Menschen harmlos. Es handelt sich um ein hochkomplexes DNA-Virus und stellt die Forschung in Virologie und Immunologie vor grosse Herausforderungen.

Einblicke in unsere Arbeit

15. September 2025

Blog Kirill Lotonin – Afrikanische Schweinepest

«Eine umfassende Analyse sowohl der schützenden als auch der schädlichen Immunreaktionen gegen ASPV ist für die Entwicklung eines sicheren und wirksamen Impfstoffs unerlässlich.»

18. Dezember 2023

Blog Kemal Mehinagic – Afrikanische Schweinepest

«Das ASP-Virus fasziniert mich sehr und ich weiss, dass es noch viele Geheimnisse hütet, die ich gerne entschlüsseln würde. »

29. März 2023

Blog Emilia Radulovic – Afrikanische Schweinepest

«Die Ergebnisse meiner Dissertation über die Afrikanische Schweinepest sind für die Entwicklung von abgeschwächten Lebendimpfstoffen äusserst relevant.»

Afrikanische Schweinepest - Klinische Symptome bei Schweinen - Wie und wann reagieren?

Zwar ist die Schweiz bist jetzt nicht von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen, das Institut für Virologie und Immunologie (IVI) arbeitet aber dennoch an der Erforschung der Eigenschaften der in Europa zirkulierenden ASP-Stämme. Denn bei einem Ausbruch in der Schweiz ist es wichtig, eine effiziente und sichere Labordiagnostik zu gewährleisten und stets auf dem neusten Stand der Forschung zu sein, um dem Veterinärdienst Schweiz wichtige virologische, immunologische, klinische und pathologische Informationen liefern zu können.

Ein hochempfindliches Detektionssystem für ASFV Infektion in Zellkultur

Die Methode der Wahl für den Nachweis von ASPV ist PCR. Diese Methode gibt aber keine Information, ob Lebendvirus in der Probe vorhanden ist bzw. über die Infektivität des Virus. Letzteres wird durch aufwändige Virusisolation und Titration bestimmt. Um diesen Prozess zu vereinfachen und automatisieren haben wir eine neuartige Nachweismethode für ASPV Infektivität etabliert. Diese Forschungsarbeiten wurden in der Zeitschrift Viruses veröffentlicht.

Verschiedene Faktoren beeinflussen den Verlauf der Krankheit

Bei einer Infektion mit einem abgeschwächten Stamm des Erregers der Afrikanischen Schweinepest (ASP) spielt der Hygienezustand der Schweine für die Schwere des Krankheitsverlaufs eine wesentliche Rolle. Die Analyse der Immunantwort der überlebenden Tiere ist eine enorme Hilfe für die weitere Impfstoffentwicklung. Diese Forschungsarbeiten des IVI in Zusammenarbeit mit der Universität Bern wurden in der Zeitschrift PLOS Pathogens veröffentlicht.

Medienmitteilung

Afrikanische Schweinepest - Der Hygienestatus von Schweinen spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Krankheit

Was sind die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Studie? Inwiefern tragen diese Ergebnisse längerfristig zur Entwicklung eines Impfstoffs bei? Hören Sie die Antworten von Kemal Mehinagic.

Eine molekulare Plattform zur Manipulation des ASPV Genoms in Hefe

Mit dem Ziel, eine molekulare Plattform zur Manipulation des Genoms des ASPV zu etablieren, haben wir das gesamte Genom eines hochpathogenen Isolats des ASPV in Hefe rekonstruiert. Diese Methode wurden in der Zeitschrift STAR Protocols veröffentlicht.

Weitere Informationen über die ASP

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV:

Friedrich-Löffler-Institut FLI: